Großes Katamaran Refit erfolgreich abgeschlossen

Ausgangssituation & Problemstellung

Ein bisher als Charterschiff genutzter Lagoon 50 Katamaran sollte innerhalb von 3 Monaten in ein mobiles Office mit hohem Autakiegrad umgebaut werden. Dafür mussten auch viele der technischen Elemente auf den stand der Technik ertüchtigt werden. Das Schiff kauften die neuen Eigner auf Sardinien.
Zu Beginn des Projektes hatte uns der Kunde den 25. September 2021 als Liefertermin gesetzt und wir diesen auch zugesagt. Wir gingen dabei davon aus, dass wir mit den Arbeiten im Mai beginnen können würden. Durch eine Corona bediente Quarantäne während der Überfahrt konnten wir jedoch erst Mitte Juni beginnen.

Herangehensweise für die Energieversorgung

Ein hohes Maß an Autarkie eine regenerative Energiequelle und konnte nicht auf dem alten Dieselgenerator basieren. Zusammen mit der Firma Solbian aus Österreich entwickelten wir ein Konzept um möglichst viel Fläche auf dem Katamaran für Photovoltaik zu nutzen. Am Ende Endstand eine Anlage mit Rund 7kW Peak. Diese nutzt neben zahlreichen Laufflächen auf dem Vorschiff auch ein extra installiertes Bimini auf der Flybridge und ein Heckbimini über der Halterung des Beiboots. Um diese Energie auch möglichst effizient speichern zu können entwickelten wir zusammen mit Andreas Meyer von Rock’n Roll Shipping und der Firma NordwestFunk ein Batteriekonzept.  Dieses basiert auf 10 Lithium-Eisen Batterien die wir teilweise zu 24V Blöcken geschaltet haben.  Den Platz für die Batterien und deren Regelungstechnik gewannen wir durch den Umbau einer Innenkabine in einen E-Raum mit spezieller Lüftung. Außerdem entfernten wir den alten Dieselgenerator und bauten auch diese Backskiste um.

 

Umbau der Segeltechnik und des Innenraums

Im weiteren Verlauf führten wir noch zahlreiche Umbaumaßnahmen an unterschiedlichen Komponenten durch, eine Auswahl an besonders wichtigen Baugruppen gibt die folgende Liste:

  • Erneuerung der alten Segel gegen besonders leichte und widerstandsfähige North Sails mit 3Di Technologie.
  • Verbreiterung der Steuerungskonsole auf der Fly damit ein weiterer Plotter eingebaut werden konnte
  • Austausch aller alte Küchengeräte (Kühlschränke, Herd, etc.) gegen energieeffiziente Modelle.
  • Installation von Scheinwerfern an Bord um auch nachts sicher in Häfen manövrieren zu können.
  • Austausch großer Wassermacher gegen energieeffiziente und strombetriebene Variante.
  • Austausch des Beibootes gegen eine Leichtbauvariante mit 2 Elektromotoren samt Ladeinfrastruktur am Heck des Schiffs.
  • Umbau der Möbel im Salon und den beiden Vorpieks um mehr Staufläche für Lebensmittel, Ersatzteile und Büroausstattung zu schaffen, wir führten dies zusammen mit unserem Partner Tischlerei Ahlers aus Oldenburg durch.
  • Umbau der Vorderkabinen um mehr Stauraum zu ermöglichen und eine kleine Werkstatt samt Werkzeug, Schraubstock etc. an Bord zu haben.
  • Neuaufbau des Anti-Foulings mit langlebigem Coppercoat.
  • Wir ersetzten alle 47 Bordventile mit einer Variante aus Neuseeland die aus GFK verstärktem Kunststoff besteht. Die alten Ventile aus Metall zeigten teilweise schon erhebliche Korrosion.
  • Installation eines zweiten BUS-Systems (CZone) um die Stromversorung separat vom Licht steuern zu können durch unseren Partner Rock’n Roll Shipping.
  • Installation von Radomen und Antennen für internationale Telefonie und TV Signale in Zusammenarbeit mit unserem Partner Radio Weddige.

 

Ergebnis für den Kunden

Vier Tage vor dem ursprünglich geplanten Liefertermin segelten wir erstmals zusammen mit den Kunden und dem umgebauten Schiff über die Jade. Wir hatten einen tollen Nachmittag auf dem Wasser.  Navigation, Autopilot, Segel, Motor und auch die Solaranlage funktionierten wie geplant. Die Kunden konnten so zu ihrem gewünschten Termin mit dem umgebauten Schiff Richtung Kanaren starten.

Wir haben uns sehr darüber gefreut dieses außerordentlich umfangreiche Projekte in der kürze der Zeit abzuliefern und die Kundenwünsche zu erfüllen. Wir würden uns freuen mehr solcher ReFit Projekte mit Katamaranen und/oder Autarkie in der Zukunft durchzuführen.

Einen detaillierteren Bericht wird es auch noch in der Zeitschrift YACHT  über das Projekt geben.

 

 

jade-yachting-dehlya-refit

Dehlya Refit in Kooperation mit dem YACHT-Magazin

Die Ausgangssituation und Zielsetzung des Kunden

Die Yacht, Europas größtes Segelsportmagazin hatte sich eine in die Jahre gekommene Dehlya25 gekauft und mit führenden Partnern aus der ganzen Republik ein umfassendes Refit Projekt gestartet. Der Schiffstyp zählt heute zu den modernen Klassikern mit einer großen und aktiven Fangemeinde, ist immer noch weit verbreitet und bietet so manche technische Finesse wie den Wasserballasttank oder den Hubkiel, die allerdings nach einigen Einsatzjahren immer wieder auch für Probleme sorgen.

Wir von Jade Yachting übernahmen bei dem Projekt den Finish des Innenausbaus, den Einbau der Elektrik und das Umsetzen von zahlreichen Beschlägen, wie z.B. der Genuaschienen an den neuen Masttrimm. Ziel war es, das Projekt auf der Boot 2019 in Düsseldorf wie einen schönen Schwan und nicht mehr als hässliches Entlein den Besuchern zu präsentieren.

Unsere Refit Lösung:

Zunächst haben wir uns der Genuaschiene gewidmet. Die alten Löcher verspachtelt und versiegelt. Die neue Position exakt bestimmt und Löcher entsprechend gebohrt. Jetzt mussten wir aufpassen, dass wir das Sandwich des Decks nicht durch die Schrauben zerquetschen, es war ja an den neuen Stellen nicht den Druck der Schraubenkonzipiert.Entsprechend haben wir es mit Spacern versehen und dann die Genuaschienen wieder montiert.

Den Innenausbau haben wir zunächst in mehreren Gängen gespachtelt und so eine richtig feine Oberfläche hergestellt. Darauf konnten wir dann den weißen Lack aufbringen. Die Innenseite der Schale haben wir danach noch mit einer speziellen Tapete aus der Luftfahrt beklebt und so Atmungsfähigkeit und einen speziellen Look gleichermaßen hergestellt. Die Elektrik angefangen für die Torquedoo-Schnelllader, Garmin Geräte und auch die LED Beleuchtung haben wir dann zusammen mit unserem Partner Andreas Meyer von Rock’nRoll Shipping eingebaut. Wie wir das genau gemacht haben hat die YACHT in mehreren Berichten begleitet und durch Fotos und Videos dokumentiert.

Das Ergebnis

Wir haben die Yacht dann auf der Boot in Düsseldorf begleitet, einem großen Besucherstrom das Schiff gezeigt, erläutert und auch über persönliche Projekte gefachsimpelt. Die LED Beleuchtung bietet je nach Wunsch das passende Ambiente. Die lackierte Innenausbau lässt die Dehlya wie ein neues Schiff aussehen und vergrößert das Raumgefühl um mehrere Fuß. Die neue Position der Genuaschiene ermöglicht einen besseren Trimm, insbesondere auf der Kreuz. Mittlerweile ist die Dehlya auf den Namen Willy getauft und auch schon erfolgreich auf der Ostsee gesegelt. Das Projekt hat gezeigt, was mit einem umfassenden Refit aus einem Netzwerk von Experten möglich ist. Wir wünschen der Willy auch in Zukunft alles Gute!

San-Blas-Canirtupo-Island

Neel 51 – GFK-Verstärkung für die Atlantiküberquerung

Ausgangslage und Problemstellung

Die Neel 51 kam frisch aus der Werft in Frankreich. Leider zeigten sich schon nach der Überführung nach Deutschland schwerwiegende Probleme in der Rumpf-Deck Verbindung. Durch den lateralen Zug der Großschot hatte sich die Verklemmung gelöst und der Beschlag für die Großschot war aus dem Deck gerissen. Es drohten noch weitere Verbindungen zu bersten und so die ersehnte Überquerung des Atlantiks unsicher zu machen. Nach einer initialen Analyse wurde klar, dass auch die Ruderaufhängung zu löse und leicht gebaut war. Bei größerem Druck, z.B. durch die Wellen auf dem Atlantik drohte die Steuermimik aus dem Rumpf zu reissen.

Herangehensweise:

Wir entwickelten zusammen mit dem Kunden ein individuelles Sicherheitskonzept. Auf dieser Basis stellten wir passgenaue GFK-Winkel in Einzelfertigung für das Schiff her und verklebten diese im Rumpf. In dem Zuge wurde klar, dass auch noch mehr Stauraum im Maschinenraum gewünscht war, hier fertigten wir einen einfachen Schrank in Leichtbauweise. Außerdem befestigten wir eine massive Edelstahlplatte achten am Steuerbord Schwimmer um daran im Ernstfall einen Treibanker befestigen zu können.

Ergebnis:

Der Kunde konnte nach ca. 1 Monat Werftzeit unser Gelände wieder verlassen und mit einem guten Gefühl auf seine Atlantiküberquerung starten. Auf dem Weg haben alle Verbindungen gut gehalten, den Treibanker hat er nicht gebraucht uns dafür aber das schöne Bild aus der Karibik geschickt.